4.2 Arbeitslosenquote

Definition

Anteil der registrierten Arbeitslosen (SGB II, SGB III) an den Erwerbspersonen (= Arbeitslose, sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, geringfügig Beschäftigte und Beamtinnen und Beamte ohne Soldatinnen und Soldaten) nach Staatsangehörigkeit (deutsch, ausländisch) und Geschlecht.

Relevanz

Eine hohe Arbeitslosigkeit ist ein Anzeichen für misslungene Integration in den Arbeitsmarkt. Sie kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, darunter unzureichende Qualifikationen, sprachliche Barrieren, Diskriminierung am Arbeitsplatz oder mangelnde Unterstützung bei der Arbeitsplatzsuche. Insbesondere für ausländische Bevölkerungsgruppen kann der Zugang zum Arbeitsmarkt erschwert sein, sei es aufgrund von Unterschieden in den Bildungssystemen, Anerkennungsproblemen von im Ausland erworbenen Qualifikationen oder kulturellen Unterschieden.

Arbeitslosigkeit kann nicht nur zu finanziellen Schwierigkeiten führen, sondern auch das Selbstwertgefühl und das soziale Wohlbefinden beeinträchtigen. Langfristige Arbeitslosigkeit kann zudem zu einem Verlust an Arbeitsfähigkeiten und einem Rückgang des beruflichen Selbstvertrauens führen, was den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt weiter erschwert.

Eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt hingegen bietet nicht nur wirtschaftliche Stabilität, sondern fördert auch das soziale Zusammenleben und die individuelle Selbstverwirklichung. Eine angemessene Beschäftigung ermöglicht es Menschen, ihre Fähigkeiten und Talente einzubringen, ihre finanzielle Unabhängigkeit zu sichern und einen aktiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Daher ist die Förderung der Integration in den Arbeitsmarkt von entscheidender Bedeutung für die gesellschaftliche Teilhabe und das Wohlergehen aller Einwohnerinnen und Einwohner.

Ergebnisse

Wie auch überall in Deutschland ist die Arbeitslosenquote der ausländischen Personen im Landkreis Rastatt höher als die der Deutschen. Im Jahr 2022 betrug diese im Landkreis Rastatt 2,6 % bei der deutschen bzw. 8,8 % bei der ausländischen Bevölkerung. Im Vergleich zu ganz Deutschland schneidet der Landkreis somit deutlich besser ab: die deutschlandweite Arbeitslosenquote der deutschen Bevölkerung lag im Jahr 2022 bei 4,0 % und die der ausländischen bei 13,6 %.

In den 3 Jahren vor der Corona-Pandemie (2017 - 2019) waren die geringsten Unterschiede (4,3 % - 4,4 %) in der Arbeitslosenquote zwischen der ausländischen und der deutschen Bevölkerung zu verzeichnen. Im Jahr 2020 ist die Arbeitslosigkeit gestiegen, was (teilweise) auf die Corona-Pandemie zurückgeführt werden kann: um +0,7 % bei der deutschen und um 2,0 % bei der ausländischen Bevölkerung. Somit vergrößerte sich der Unterschied in der Arbeitslosenquote und erreichte 5,7 % - den höchsten Wert seit 2013. Im Jahr 2022 wurde dieser mit 6,2 % noch deutlicher – als Folge der Fluchtmigration.

Im Landkreis Rastatt ist die Arbeitslosenquote von deutschen Frauen 2022 insgesamt etwas niedriger als die von Männern. In der ausländischen Bevölkerung verhält es sich umgekehrt: Ausländerinnen sind häufiger arbeitslos als Ausländer. Besonders ausgeprägt ist die Arbeitslosenquote ausländischer Frauen im Jahr 2022 (11,6 %), was ebenfalls auf den Ukraine-Krieg zurückzuführen ist.

Arbeitslosenquote in den Jahres 2013-2022 nach Staatsangehörigkeit

Arbeitslosenquote in den Jahren 2013-2022 nach Staatsangehörigkeit und Geschlecht

Hinweise

Zu den bei der Bundesagentur für Arbeit registrierten Arbeitslosen in den Rechtskreisen des SGB II und SGB III zählen alle Personen, die:

  • vorübergehend nicht in einem Beschäftigungsverhältnis stehen oder nur eine weniger als 15 Stunden in der Woche umfassende Beschäftigung ausüben,
  • eine mindestens 15 Stunden in der Woche umfassende versicherungspflichtige Beschäftigung mit einer Dauer von mehr als 7 Kalendertagen suchen,
  • eine Arbeitnehmertätigkeit ausüben können und dürfen, nicht arbeitsunfähig erkrankt sind und das 65. Lebensjahr noch nicht vollendet haben,
  • für die Vermittlungsbemühungen der Agentur für Arbeit verfügbar sind, d. h. sofort arbeitsfähig und -bereit sind und
  • sich persönlich bei der Agentur für Arbeit gemeldet und ihren Wohnsitz in Deutschland haben.

Die Angaben beziehen sich auf Jahresdurchschnitte.

Datenquellen

  • Bundesagentur für Arbeit - Statistik-Service Südwest: „Arbeitslosenquote in Prozent (bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen)“ (Jahresdurchschnittswerte)

Weiter >><< Zurück

Inhalt

Kontakt

Tamina Hommer

stellv. Leiterin des Amtes für Migration und Integration/Integrationsbeauftragte

Gebäude Am Schlossplatz 5, 76437 Rastatt
Raum D4.05
Tatiana Küllsen

Integrationsmonitoring

Telefon 07222 381 4330
Fax 07222 381 4199
Gebäude Am Schlossplatz 5, 76437 Rastatt
Raum D4.01