3.5 Ausländische Schülerinnen und Schüler nach Schulformen
Definition
Ausländische und deutsche Schülerinnen und Schüler nach Schulformen an allen Schülerinnen und Schülern (anteilig).
Relevanz
Der Indikator bildet einen Zwischenstand im Bildungsverlauf bei Differenzierung der Bildungswege ab. Es handelt sich um einen wichtigen Indikator für die strukturelle Integration und die Chancengleichheit im Bildungssystem. Die Über- bzw. Unterrepräsentation von ausländischen Schülerinnen und Schülern in den verschiedenen Schulformen zeigt an, ob sie mit deutschen Schülerinnen und Schülern vergleichbare Bildungschancen haben.
Ergebnisse
Im Schuljahr 2022/2023 verzeichneten die allgemeinbildenden Schulen des Landkreises Rastatt eine Gesamtschülerzahl von 21.276, 3.934 Schülerinnen bzw. Schüler besaßen eine ausländische Staatsangehörigkeit, was einem Anteil von 18,5 % entspricht. Diese Zahlen zeigen eine signifikante Veränderung gegenüber den letzten 10 Jahren, in denen sich der Anteil ausländischer Schülerinnen und Schüler mehr als verdoppelt hat.
Besonders bemerkenswert ist der Anstieg an ausländischen Schülerinnen und Schülern an Grundschulen, der sich seit 2012 fast vervierfacht hat. Im Schuljahr 2012/13 lag ihr Anteil bei 6,0 %, während er im Schuljahr 2022/2023 bereits 23,1 % betrug.
In den Gemeinschaftsschulen war der Anteil an ausländischen Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2022/2023 mit 34,5 % am höchsten, was bedeutet, dass etwa jeder 3. Schüler oder jede 3. Schülerin eine ausländische Staatsangehörigkeit hatte.
Die Werkreal- und Hauptschulen wiesen bereits im Schuljahr 2016/2017 einen Anteil von 30 % ausländischen Schülerinnen und Schülern auf, der bis zum Schuljahr 2022/2023 nahezu konstant blieb und bei 29,6 % lag.
An den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) sowie an den Realschulen erreichte der Anteil ausländischer Schülerinnen und Schüler mit 15,8 % und 13,2 % im Schuljahr 2022/2023 sein höchstes Niveau.
An den Gymnasien im Landkreis Rastatt sind ausländische Schülerinnen und Schüler deutlich unterrepräsentiert. Trotz eines Anstiegs des Gesamtanteils der Schülerinnen und Schüler mit ausländischer Staatsangehörigkeit im Laufe der letzten Jahre auf 18,5 %, blieb der Anteil an den Gymnasien nahezu unverändert und lag im Schuljahr 2022/2023 lediglich bei 6,5 %. Diese Diskrepanz verdeutlicht eine gewisse Herausforderung in Bezug auf die Integration und Repräsentation ausländischer Schülerinnen und Schüler in höheren Bildungseinrichtungen. Es könnte verschiedene Gründe dafür geben, darunter möglicherweise Zugangsbeschränkungen, sprachliche Barrieren oder kulturelle Unterschiede. Es ist wichtig, dass Bildungsbehörden und Schulen Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass alle Schülerinnen und Schüler, unabhängig von ihrer Herkunft, gleiche Chancen erhalten, um ihr volles Potenzial zu entfalten und erfolgreich zu sein. Dies erfordert möglicherweise gezielte Programme zur Unterstützung von ausländischen Schülerinnen und Schülern sowie eine verstärkte Sensibilisierung für die Bedürfnisse einer vielfältigen Schülerschaft in der Bildungsgemeinschaft.
Ausländische Schülerinnen und Schüler nach Schulformen in den Schuljahren 2013/2014 - 2022/2023
Hinweise
Datenquellen
- Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: „Schulen sowie Schüler an öffentlichen und privaten allgemeinbildenden Schulen nach Schularten, Landkreis Rastatt“, „Ausländische Schüler an öffentlichen Grund-, Haupt-, Real- und Gemeinschaftsschulen Sekundarstufe 1 in den Schuljahren nach ausgewählten Nationalitäten“, „Ausländische Schüler an öffentlichen Gymnasien und Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) in den Schuljahren nach ausgewählten Nationalitäten“