1.9 Schutzsuchende nach Staatsangehörigkeit
Definition
Zahl der Schutzsuchenden im Landkreis Rastatt differenziert nach den vertretenen Staatsangehörigkeiten.
Relevanz
Die Kennzahl bildet die Verteilung der Schutzsuchenden im Landkreis Rastatt nach den am häufigsten vertretenen Staatsangehörigkeiten ab und spiegelt die Vielfalt und Komplexität der Flüchtlingssituation wider. Sie bietet einen wichtigen Einblick in die demografische Zusammensetzung der Asylsuchenden und ermöglicht es den örtlichen Behörden, gezielte Maßnahmen zur Unterstützung und Integration der Personen zu entwickeln.
Ergebnisse
Ende 2022 verzeichnet der Landkreis Rastatt einen signifikanten Zustrom von Schutzsuchenden, wobei ukrainische Staatsangehörige die größte Gruppe darstellen. Mit etwa 2.500 Menschen, was 32,0 % aller Asylsuchenden im Landkreis entspricht, sind sie die am stärksten vertretene Nationalität. Ihr Beweggrund ist klar ersichtlich: Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine zwingt Tausende zur Flucht, auf der Suche nach Sicherheit und Schutz vor den Schrecken des Krieges.
Gleich hinter den ukrainischen Staatsangehörigen folgen die Schutzsuchenden aus Syrien, die mit rund 1.480 Personen oder 18,9 % aller Asylsuchenden im Landkreis vertreten sind. Auch sie sind Opfer von Konflikten in ihrem Heimatland und suchen Zuflucht vor Gewalt, Zerstörung und Verfolgung. Der langanhaltende Bürgerkrieg in Syrien hat Millionen von Menschen zur Flucht gezwungen, und einige von ihnen haben ihren Weg in den Landkreis Rastatt gefunden.
Eine weitere bedeutende Gruppe von Schutzsuchenden sind diejenigen aus Afghanistan, die mit etwa 800 Personen oder 10,3 % vertreten sind. Die anhaltende instabile Lage und die Bedrohung durch extremistische Gruppen zwingen viele Afghaninnen und Afghanen dazu, ihre Heimat zu verlassen und anderswo Schutz zu suchen. Der Landkreis Rastatt bietet diesen Menschen eine Zuflucht, in der Hoffnung auf ein Leben frei von Angst und Unsicherheit.
Diese Zahlen verdeutlichen die dringende Notwendigkeit einer solidarischen und humanitären Antwort auf die weltweiten Krisen und Konflikte, die Menschen dazu zwingen, ihre Heimatländer zu verlassen. Der Landkreis Rastatt trägt seinen Teil dazu bei, indem er Schutzsuchenden eine neue Chance und eine sichere Zuflucht bietet, während er gleichzeitig die Vielfalt und Bereicherung durch verschiedene Kulturen und Hintergründe fördert.
Schutzsuchende im Jahr 2022 nach Staatsangehörigkeit
Hinweise
Erläuterungen zur Abbildung „Schutzsuchende im Landkreis Rastatt nach Staatsangehörigkeit im Jahr 2022“:
- Europa (Rest) – Serbien, Serbien (ehemals), Montenegro, Serbien und Montenegro (ehemals), Nordmazedonien, Bosnien und Herzegowina, Albanien, Moldau (Republik), Weißrussland, Jugoslawien (ehemals)
- Vorder- und Zentralasien (Rest) – Pakistan, Armenien, Libanon, Aserbaidschan, Kasachstan, Usbekistan, Kirgisistan, Jordanien, Turkmenistan
- Ost-, Süd- und Südostasien – China, Vietnam, Indien, Sri Lanka, Bangladesch, China (Hongkong), Laos
- Nordafrika (arabische Staaten nördlich der Sahara) – Ägypten, Algerien, Marokko, Tunesien
- Afrika (Subsahara) – Eritrea, Kamerun, Gambia, Somalia, Togo, Guinea, Äthiopien, Kongo, Dem. Republik, Burkina-Faso, Angola, Elfenbeinküste (Cote d' Ivoire), Ghana, Guinea-Bissau, Mali, Niger, Uganda
- Nord-, Mittel und Südamerika - Vereinigte Staaten von Amerika, St. Vincent / Grenadinen, Argentinien, Brasilien, Peru, Venezuela
- Staatenlos, ungeklärt, unbekannt – Personen aus den palästinensischen Gebieten (nicht als Staat anerkannt), Personen mit einer ungeklärten Staatsangehörigkeit sowie Staatenlosen
