1.3 Ausländische Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit
Definition
Anzahl der ausländischen Bevölkerung im Landkreis Rastatt differenziert nach den vertretenen Staatsangehörigkeiten.
Relevanz
Die Kennzahl bildet die Verteilung der Ausländerinnen und Ausländer im Landkreis Rastatt bzw. in den kreisangehörigen Städten nach den am häufigsten vertretenen Staatsangehörigkeiten ab. Als Anteilswert angegeben setzt sie die Zahl der Ausländerinnen und Ausländer mit der jeweiligen Staatsangehörigkeit ins Verhältnis zur gesamten ausländischen Bevölkerung. Von der Staatsangehörigkeit einer Ausländerin bzw. eines Ausländers hängt mitunter auch der aufenthaltsrechtliche Status ab.
Ergebnisse
Die Ausländerinnen und Ausländer im Landkreis Rastatt kommen aus insgesamt 142 verschiedenen Ländern.
Mit 5.359 Personen stammt die größte Gruppe aus Rumänien, das sind 13,6 % aller ausländischen Personen. Nach dem EU-Beitritt im Jahr 2007 ist die Zuwanderung aus Rumänien stark gestiegen. Da die Emigration aus Rumänien (nach der EU-Osterweiterung) vor allem ökonomische Motive hatte, lässt sich vermuten, dass eine gute Beschäftigungsperspektive in einem wirtschaftsstarken Landkreis für die rumänischen Zugewanderten attraktiv war. Der Anteil ist in der Stadt Rastatt am höchsten – jeder 5. Ausländer bzw. Ausländerin in Rastatt besitzt die rumänische Staatsangehörigkeit.
Die zweitgrößte Gruppe im Landkreis mit 4.240 Personen (10,8 %) besteht aus Staatsangehörigen der Türkei. Bei der Einwanderung aus der Türkei spielte das Anwerbeabkommen von 1961 eine prägende Rolle. Es ist zu beachten, dass die Personen mit doppelter Staatsangehörigkeit sowie die Deutschen türkischer Herkunft hier nicht berücksichtigt werden. Seit dem Jahr 2000 wurden 1.375 im Landkreis Rastatt lebende Türkinnen und Türken eingebürgert.
3.241 Personen aus Kroatien bilden die drittgrößte Gruppe (8,2 %) der ausländischen Bevölkerung im Landkreis Rastatt. Interessanterweise hat sich ein Drittel aller im Landkreis lebenden Kroatinnen und Kroaten in Gaggenau niedergelassen.
Staatsangehörige der Ukraine sind im Jahr 2022 zur viertgrößten Bevölkerungsgruppe im Landkreis Rastatt geworden. Der russische Angriffskrieg, der Ende Februar 2022 begann, trieb viele Menschen in die Flucht, einige von ihnen sind im Zuge dessen in den Landkreis Rastatt zugewandert. Ende 2021 waren im Landkreis Rastatt 380 ukrainische Staatsangehörige registriert, Ende 2022 wurden im Ausländerzentralregister 3.054 erfasst (Zuwachs von +703,7 %).
Die weiteren größten Gruppen bilden die Personen aus Italien, Polen und Syrien.
Ausländische Bevölkerung im Landkreis Rastatt im Jahr 2022 nach Staatsangehörigkeit
Verteilung der Ausländerinnen und Ausländer im Landkreis Rastatt im Jahr 2022 nach den 7 häufigsten Staatsangehörigkeiten

Hinweise
Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit, die gleichzeitig auch über eine ausländische Staatsangehörigkeit verfügen, werden nicht der Gruppe der Ausländerinnen und Ausländer zugerechnet
Erläuterungen zur Tabelle „Ausländerinnen und Ausländer im Landkreis Rastatt nach Staatsangehörigkeit im Jahr 2022“:
- Europäische Union (Rest) – Bulgarien, Frankreich, Griechenland, Österreich, Spanien, Portugal, Slowakische Republik, Litauen, Niederlande, Lettland, Slowenien, Tschechische Republik, Schweden, Belgien, Finnland, Dänemark u. Färöer, Estland, Irland, Luxemburg, Zypern
- Europa (nicht EU) - (Rest) – Bosnien und Herzegowina, Russische Föderation, Nordmazedonien, Albanien, Montenegro, Moldau (Republik), Schweiz, Großbritannien mit Nordirland, Weißrussland, Serbien und Montenegro (ehemals), Jugoslawien (ehemals), Serbien (ehemals), Island, Norwegen, Tschechoslowakei (ehemals)
- Vorder- und Zentralasien (Rest) – Afghanistan, Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Irak, Iran, Israel, Jemen, Jordanien, Kasachstan, Kirgisistan, Libanon, Pakistan, Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan
- Ost-, Süd- und Südostasien – Thailand, Indien, China, Vietnam, Philippinen, Japan, Sri Lanka, Indonesien, Korea (Republik), Malaysia, Mongolei, Taiwan, Singapur, Nepal, Bangladesch, Kambodscha, Laos, Myanmar, Malediven
- Nordafrika (arabische Staaten nördlich der Sahara) – Ägypten, Algerien, Marokko, Sudan (ohne Südsudan), Tunesien
- Afrika (Subsahara) – Angola, Äthiopien, Benin, Burkina-Faso, Elfenbeinküste (Cote d' Ivoire), Eritrea, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kamerun, Kenia, Kongo, Dem. Republik, Liberia, Madagaskar, Malawi, Mali, Mauritius, Mosambik, Namibia, Niger, Nigeria, Ruanda, Sambia, Senegal, Sierra Leone, Simbabwe, Somalia, Südafrika, Tansania, Togo, Uganda
- Nord- und Mittelamerika - Vereinigte Staaten von Amerika, Kanada, Mexico, Kuba, Dominikanische Republik, El Salvador, St. Vincent / Grenadinen, Costa Rica, Haiti, Guatemala, Jamaica, Nicaragua, Trinidad und Tobago
- Südamerika – Brasilien, Kolumbien, Peru, Argentinien, Chile, Paraguay, Venezuela, Ecuador, Uruguay, Bolivien
- Staatenlos, unbekannt – u. A. Palästinensische Gebiete