1.1 Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit
Definition
Der Anteil der Ausländerinnen und Ausländern setzt die Zahl der Bevölkerung ohne deutsche Staatsangehörigkeit im Landkreis Rastatt ins Verhältnis zur Gesamtbevölkerung.
Relevanz
Wichtige Kennzahl zur Beschreibung der demografischen Zusammensetzung der Bevölkerung. Die Bevölkerungszahlen spiegeln wichtige Entwicklungen und Trends in der Gesellschaft wider, welche die politische, soziale und ökonomische Situation des Landkreises beeinflussen.
Ergebnisse
In den vergangenen 100 Jahren verdoppelte sich die Gesamtbevölkerung des Landkreises Rastatt und betrug zum Ende 2022 rund 235.000 Personen. Die höchsten Anstiege erlebte der Landkreis in den 1950er und 1960er Jahren durch die sogenannten „Gastarbeiter“ sowie in den 1990er infolge der Zuwanderung der Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion.
Während die Gesamtbevölkerung im Landkreis Rastatt sowie auch auf Landesebene seit dem Jahr 1970 nahezu kontinuierlich bis heute gestiegen ist, sinkt seit 2006 die Anzahl der im Landkreis lebenden Deutschen jährlich um ca. 0,35 %. Trotz des Geburtendefizits gewinnt der Landkreis jedoch jährlich neue Einwohnerinnen und Einwohner. Wie auch in der Vergangenheit, passiert das hauptsächlich durch die Zuwanderung über die Gemeindegrenzen, vor allem von Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Somit steigt die Gesamtbevölkerung des Landkreises Rastatt konstant.
Im Jahr 2022 lebten im Landkreis Rastatt 39.399 Ausländerinnen und Ausländer. Im Laufe der letzten 5 Jahren stieg der Anteil der Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit im Landkreis Rastatt um 2,4 % im Vergleich zu 2018 - auf insgesamt 16,7 % im Jahr 2022. Somit liegt der Landkreis Rastatt um 2,7 % über dem deutschlandweiten Durchschnitt von 14,0 %. Im Vergleich zu Baden-Württemberg (17,8 %) liegt der Landkreis Rastatt 1,1 % niedriger.
Die Verteilung der ausländischen Einwohnerinnen und Einwohner in den kreisangehörigen Städten und Gemeinden ist ungleichmäßig. In der Stadt Rastatt ist der Ausländer- bzw. Ausländerinnen-Anteil mit 24,5 % am höchsten, gefolgt von der Gemeinde Hügelsheim (19,4 %), die in besonderem Maße durch die Zuwanderung der Spätaussiedlerinnen und -aussiedler geprägt ist. Die niedrigsten Anteile weisen Au am Rhein, Elchesheim-Illingen und Steinmauern auf – diese 3 Gemeinden liegen unter der 10 %-Marke.